Die Nähe zu den Hauptinvestoren ist deutlich zu spüren beim Xpeng P7. Die elektrische Limousine glänzt mit autonomen Fahrfunktionen. Es macht sich also für das Elektroauto Startup Xpeng bezahlt, dass mit der Alibaba Group, mit Xiaomi und Foxconn gleich drei chinesische Tech-Schwergewichte nicht nur Geld sondern auch Know How weitergeben. Im Xpeng P7 stehen dann auch mit dem XPilot und dem Xmart zwei eigenentwickelte Software Ökosysteme zur Verfügung, die einen deutlichen Unterschied zur Konkurrenz machen sollen.
Wieso heisst Xpeng eigentlich Xpeng?
Am Anfang dieses Artikels wollen wir eine Frage klären, die uns in der Redaktion von China Auto News des öfteren zwischenzeitlich gestellt wird. Warum heisst Xpeng eigentlich Xpeng? Kein alltäglicher Name für eine Elektroautomarke oder ein Elektroauto Startup und das auch nicht in China, wo sich die NIOs, Neta oder Weltmeister in der Elektroauto Szene tummeln. Der Gründer und CEO von Xpeng heisst He Xiaopeng und da Xiaopeng auch in China ein langer Vorname ist, wurde er von seinen Freunden immer nur XiaoP genannt. Das brachte Ihn dann zu der Idee für den Namen seines Elektroauto Startup diesen genau umgekehrt abzukürzen, also anstatt XiaoP nun Xpeng. So ein wenig die chinesische Geschichte wie bei Namensgebungen von Haribo oder Aldi in Deutschland. Aber auch in Europa wird man sich an diesen ungewöhnlichen Namen gewöhnen müssen, denn das Startup bietet durchaus interessante Elektroautos.
Das zweite Serienfahrzeug
Mit dem Xpeng P7 hat man nun nach dem SUV G3 das zweite Serienfahrzeug Mitte 2020 bei Xpeng auf den Markt gebracht. Dabei war natürlich das Ziel auch auf dem extrem nachgefragten Markt von Limousinen in China mit einem Elektroauto am Start zu sein. Der Xpeng P7 kratzt mit 4,88 Metern knapp an der 5 Meter Marke und positioniert sich in China ähnlich dem BYD Han EV genau zwischen Tesla MIC Model 3 und dem Tesla Model S. Die Auslieferung für den Xpeng P7 startete in Stückzahlen im zweiten Halbjahr 2020 und das Startup aus Guangzhou konnte dann im zweiten Halbjahr noch rund 15.000 Einheiten des P7 absetzen. Als wesentlicher Konkurrent hat sich im zweiten Halbjahr 2020 dann aber der BYD Han EV erwiesen. Dieser konnten von BYD Auto deutlich mehr als doppelt so oft im fast gleichen Zeitraum verkauft werden. Das Tesla MIC Model 3 hatte ja nach den Preissenkungen im Oktober defakto unerreichbar abgehoben was die Verkaufszahlen in China angeht. Das größere Tesla Model S fristet in China weiterhin ein Nischendasein. Um nun aber zumindestens mit dem BYD Han auf Augenhöhe unterwegs sein zu können, hat man sich nun bei Xpeng entschlossen zum Jahresanfang 2021 insbesondere bei den softwareseitigen Fahrfunktionen kräftig nachzulegen.
Autonom bereits für geringen Aufpreis
Deshalb wurden dem Xpeng P7 bereits in seiner preislich moderaten Ausstattungsvariante Smart eine Reihe neuer autonomer Funktionen verpasst. Solche sind bei der Konkurrenz nur in den teuren Ausstattungsvarianten oder gegen erheblichen Aufpreis verfügbar. Dabei hervorzuheben sind der Autobahn Fahrassistent, kurz NGP (Highway Navigation Guided Pilot) genannt. Und der nun absolut autonome Parkassistent. Beim NGP handelt es sich um ein System das Navigationsbezogen funktioniert. Dabei erkennt das System eigenständig nach Festlegung eines Navigationsziels, welches die optimale Autobahnroute ist und führt während der Fahrt sämtliche Spurwechsel inklusive dem autonomen nachfahren von Kurven an Autobahnabzweigungen durch. Beim nun komplett autonomen Parkassistent handelt es sich um ein System, dass das Fahrzeug nicht nur auf der Straße sondern nun auch in Parkhäusern eigenständig in die nächst verfügbare freie Parkbucht fährt.
Xpeng P7 Eckdaten
Von seinen sonstigen Leistungsdaten kann der Xpeng P7 eigentlich überzeugen. Geliefert wird das Elektroauto ausschließlich mit Vierradantrieb. Wobei an der Vorderachse ein Elektromotor mit 161PS werkelt und an der Hinterachse ein Elektromotor mit 263PS. Daraus entsteht eine Systemleistung von 424PS die ein maximalen Vortrieb von 625 Nm erzeugen kann. In allen Ausstattungsvarianten kommt im Standard ein Akku mit 70,8 kWh zum Einsatz, welcher eine Reichweite von rund 600 Kilometern nach NEFZ verspricht. Gegen Aufpreis ist ein größerer Akku mit 81 kWh verfügbar, der dann rund 700 Kilometer Reichweite erzeugen soll. Preislich bewegt sich die Basisversion des Xpeng P7 genau auf einer Ebene mit der Basisversion des BYD Han. Hier müssen also 229.900 RMB (umgerechnet rund 29.500 Euro) investiert werden. Die Ausstattungsvariante Smart mit den oben erwähnten autonomen Funktionen ist dann für einen Aufpreis von nur 20.000 RMB (umgerechnet rund 2.500 Euro) erhältlich. Was jetzt auch dazu führen soll, dass sich in dieser Ausstattungsvariante der Xpeng P7 deutlich gegenüber einem BYD Han EV abheben kann.
Kommt Xpeng nach Europa?
Wie alle chinesischen Elektroauto Startups hat auch Xpeng konkrete Pläne für einen RollOut seiner Fahrzeuge nach Europa. Im Herbst letzten Jahres wurden dann auch die ersten 200 Fahrzeuge des SUVs Xpeng G3 nach Norwegen verschifft. Im Dezember konnten die ersten Kunden in Norwegen das elektrische SUV auch in Empfang nehmen. Insofern ist davon auszugehen, dass in nicht allzu ferner Zukunft zumindestens der Xpeng G3 auch auf dem deutschen Markt erhältlich sein wird. Wie es dagegen mit dem Xpeng P7 und Europa aussieht ist wohl eher noch fraglich. Insbesondere das Thema autonome Fahrfunktionen erfordert natürlich im erheblichen Maße Anpassungen an die regionalen Gegebenheiten und das könnte auch inklusive von Tests noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Auf jeden Fall wäre auch in Deutschland die Limousine Xpeng P7 ein äußerst interessanter Kaufaspirant im gerade stark wachsenden Elektroauto Markt.
Impressionen der Limousine Xpeng P7
In unserem neuen Youtube Video haben wir euch einige Impressionen des Xpeng P7 zusammengestellt. Zusätzlich findet Ihr auch einige Sequenzen zu der autonomen Fahrfunktion NGP und dem Parkassistenten im Video.