Das chinesische Elektroauto Start-up Leading Ideal liefert seit Anfang 2020 Fahrzeuge seines SUV One aus und konnte im April den Absatz deutlich steigern. Der Leading Ideal One der als REEV (Range Extended Electrical Vehicle) positioniert ist, geht mit seinem Konzept einen anderen Weg. Anstatt die Batterie an einer Ladestation zu laden, kann das Fahrzeug während der Fahrt mit dem integrierten Benzinmotor geladen werden und ist somit unabhängig von jeglicher Ladeinfrastruktur.
Man kennt das System bereits aus dem BMW i3 oder Opel Ampera, allerdings hatte sich BMW vor 2 Jahren von den Range Extender Versionen verabschiedet bzw. Opel bereits 2016. Die Kombination von Elektroantrieb und Verbrenner konnte sich zu diesem Zeitpunkt nicht durchsetzen, zu klein waren die Batteriekapazitäten der Fahrzeuge, dass diese trotz Range Extension keine vernünftigen Reichweiten erzielen konnten. Bei Leading Ideal wurde das Konzept des Range Extenders neu durchdacht und der Verbrenner lädt ein ausreichend großes Akku und so lassen sich in Verbindung der beiden Systeme – also bei voller Batterie und vollem Benzintank Reichweiten von bis zu 800 Kilometern erzielen. Im Gegensatz zum Plug-In Hybrid wird der Leading Ideal One allerdings komplett elektrisch angetrieben.
Diese Konzeption scheint auch nachhaltig bei den Kunden in China anzukommen, im April konnten 2600 Fahrzeuge des One verkauft werden und damit rangiert Leading Ideal auch erstmals in der Absatz Top 10 für alternative Antriebe in China. Insgesamt konnte Leading Ideal damit 6500 Einheiten bereits ausliefern und hat nach der im letzten Jahr gestarteten Presale Phase und trotz dem Corona bedingten Break rund um das chinesische Neujahr sich durchaus beachtlich entwickelt. Das Angebot scheint sich gerade in China für Kunden als sinnvolle Alternative zwischen Plug-In Hybrid und reinem Elektroauto zu etablieren. Allerdings gab es auch einen kleinen Dämpfer, bei der Förderung wurde das Fahrzeug von der chinesischen Regierung nur als Plug-In Hybrid eingestuft, damit gibt es deutlich weniger Zuschüsse vom Staat als für ein reines Elektroauto. Das Start-up das in China unter dem Namen Lixiang unterwegs ist, kann dies aber durch entsprechend attraktive Verkaufspreis wettmachen. Im Vergleich zu dem etwa gleichgroßen und mit 7 Sitzen ausgestatteten NIO ES8, gibt es den Leading Ideal One für umgerechnet rund 42.000 Euro zu kaufen, was dann schon stattliche 18.000 Euro weniger im Vergleich zu einem NIO ES8 sind.
Das Startup ist durchaus mutig und strebt einen Marktanteil bis 2025 von 20% mit seinen Fahrzeugen im Bereich der alternativen Antriebe an. Um dieses Ziel zu erreichen, baut Leading Ideal seine Händler- und Servicestruktur gerade aktiv aus. Inklusive vier eigener Showrooms, die per 1. Mai in Jinan, Ningbo, Shijiazhuang und Changsha eröffnet wurden, gibt es bisher 19 Händler in 17 Städten in China. Diese Zahl wird voraussichtlich bis zum dritten Quartal auf 30 Händler steigen. Damit kann Leading Ideal bis zum Ende des Jahres 2020 dann in 25 Provinzen in China seine Fahrzeuge anbieten. Neben der Absatzquelle Online ist in China auch weiterhin der regionale und stationäre Verkauf von Fahrzeuge ein wichtiger Absatzkanal.