Faraday Future wird mit Klagen überhäuft

Das Chaos um Faraday Future nimmt kein Ende. Das chinesische Elektroauto Start-up mit Sitz in Kalifornien hat angekündigt, dass man das bereits erworbene Land für den Bau der Produktionsstätte nun verkaufen wird. Die rund 900 Hektar große Fläche liegt nördlich von Las Vegas im Bundesstaat Nevada und wurde 2015 für die geplante Produktion der Elektroautos von Faraday Futures in den USA gekauft.

In der Zwischenzeit haben sich die Vorzeichen geändert und das Unternehmen von Gründer und CEO Jia Yueting steckt in einer tiefen Krise. Neben der Auseinandersetzung mit der Evergrande Groupe als Investor sind zwischenzeitlich mehr als 11 Klagen gegen das Unternehmen eingegangen. Diese Laufen wegen unbezahlter Rechnungen beziehungsweise nicht abgerufener Leistungen aus Verträgen. Zu den Klägern gehört unter anderem die amerikanische Tochter des deutschen Zulieferers Eisenmann SE in Böblingen.

Faraday Future beauftragte Eisenmann im Mai 2016 mit dem Bau einer der teuersten Bereiche seiner geplanten 1-Milliarden-Dollar-Fabrik: der Lackiererei. Faraday Future stimmte ursprünglich zu, fast 230 Millionen Dollar für die Lackiererei und 11 Millionen Dollar für eine zweite, kleinere Lackiererei zu zahlen. Das Elektroauto Start-up hat jedoch nur 32 Millionen US-Dollar an Eisenmann gezahlt, bevor es die Pläne für die neue Fabrik im Juli 2017 auf Eis legte und letztendlich im Herbst letzten Jahres gänzlich aufgab.  Eisenmann fordert nun gerichtlich die Zahlung einer vereinbarten Stornierungsgebühr.

Faraday Futures hatte die Pläne für den Bau einer eigenen Produktion zwischenzeitlich aufgegeben und das ehemalige Pirelli Werk in Hanford, Kalifornien angemietet. Dort sollte die Produktion des ersten Serienfahrzeug FF91 vorangetrieben werden. Der Verkauf des Grundstücks in Nevada lässt darauf schließen, dass das Start-up Assets zu Geld machen muss um weiterhin Liquide zu bleiben. Wie lange das Start-up dies noch durchhalten kann ist fraglich. Offiziell gibt man sich weiter kämpferisch und hat angekündigt im Jahr 2019 beträchtliches Kapital beschaffen zu wollen, um den über 1000-PS starken FF 91 so schnell wie möglich auf den Markt bringen. 

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