Daimler und Geely teilen sich zukünftig die Marke Smart

Die Gerüchteküche brodelte ja schon etwas, aber nun ist es offiziell – Daimler wird sich von Smart trennen und zukünftig 50% seiner Anteile an Geely übertragen.

Die Daimler AG und die Geely Holding Group gaben heute am 28. März bekannt, dass ein global ausgerichtetes 50-50 Joint Venture gegründet wurde, um die Automarke Smart ab sofort gemeinsam zu betreiben und weiterzuentwickeln. Dabei bleibt das Ziel, kleine urbane Fahrzeuge für den Stadtverkehr, aber zukünftig als führender Anbieter von Elektroautos in diesem Segment zu sein.

Im Rahmen des Joint Venture-Abkommens wird eine neue Generation von intelligenten Elektromodellen in einer neuen, speziell für elektrische Autos gebauten Fabrik in China entstehen, deren weltweite Verkäufe voraussichtlich 2022 beginnen werden.

Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG sagte heute: „Für mehr als 2,2 Millionen Kunden ist Smart ein Pionier in der urbanen Mobilität. Aufgrund dieser Erfolgsgeschichte freuen wir uns darauf, die Marke mit der Geely Holding, einem starken Partner im Elektrofahrzeugsegment, weiter auszubauen zu können. Wir werden gemeinsam die nächste Generation intelligenter Elektroautos entwerfen und entwickeln, die eine qualitativ hochwertige Produktion und bekannte Sicherheitsstandards für den Verkauf sowohl in China als auch weltweit verbindet. In Zukunft freuen wir uns darauf, mit allen Partnern zusammenzuarbeiten, um unseren Erfolg in China und weltweit zu sichern. Getrennt davon wird Mercedes-Benz im Werk Hambach ein kompaktes Elektrofahrzeug produzieren, das mit weiteren Investitionen in die Produktionsstätte in Hambach die Beschäftigungsverhältnisse der Mitarbeiter aufrechterhält. “

Li Shufu, Vorsitzender der Geely Holding, fügte hinzu: „Wir respektieren den Wert von Smart voll und ganz. Diese Marke hat einen einzigartigen Reiz und einen hohen Handelswert. Geely Holding und Daimler freuen sich auf dieses anspruchsvolle und aufregende neue Projekt, durch das wir die Einführung von elektrischen Premiumprodukten weiter vorantreiben werden, um unseren Kunden ein besseres Mobilitätserlebnis zu bieten. Als gleichwertige Partner setzen wir uns dafür ein, die Marke Smart weltweit zu fördern. Wir werden unsere Erfahrung und globale Kompetenz in den Bereichen Markenführung, Forschung und Entwicklung, Fertigung, Supply Chain Management und anderen Bereichen nutzen. Die Synergien aus dieser Kooperation sollen zu beiderseitigen Vorteilen führen. Gleichzeitig werden wir Technologien für Smart Fahrzeuge einschließlich der Konnektivität weiterentwickeln, um in der Branche weiterhin führend zu sein. “

Der Verwaltungsrat des neuen Joint Ventures wird aus sechs gleichberechtigten Vertretern beider Seiten bestehen. Zu den Vorstandsmitgliedern der Daimler AG zählen Hubertus Troska, das zuständiges Vorstandsmitglied für China innerhalb der Daimler AG, Britta Seeger, das für Marketing und Vertrieb zuständige Vorstandsmitglied der Daimler AG sowie Markus Schäfer, Mitglied des Bereichsvorstandes der Mercedes-Benz Cars Sparte, sowie designiertes Vorstandsmitglied für Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars Development. Zu den Vertretern des Geely-Vorstands gehören der Vorsitzende der Geely Holding, Li Shufu, der Präsident und CEO der Geely Auto Group, An Conghui und der Vizepräsident der Geely Holding und Finanzvorstand Donghui Li.

Die Joint-Venture-Partner haben vereinbart, dass die zukünftige Produktion von Smart Fahrzeugen in China angesiedelt sein wird. Und im Rahmen des Entwicklungsprogramm soll das Produktportfolio von Smart auch in das schnell wachsenden B-Segment ausgebaut werden.

Vor der Einführung neuer Modelle ab 2022 wird Daimler weiterhin die aktuelle Generation in seinem Werk in Hambach, Frankreich (smart EQ fortwo) und in Novo Mesto (Slowenien, smart EQ forfour) produzieren.

Damit ist Li Shufu als glühender Verehrer von Mercedes Benz einen Schritt weiter in seiner Strategie des langsamen heran Tasten an den Daimler Konzern. Waren vor Wochen noch massive Gerüchte zu hören, dass Geely gegebenenfalls Alfa Romeo übernehmen könnte so war wahrscheinlich die Versuchung im Rahmen des Angebots der Daimler AG sich zukünftig das Geschäft rund um die Marke Smart zu teilen deutlich verlockender.

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