Der Vorgang hat ja in den vergangenen Wochen hohe Wellen bis in die Politik geschlagen, der Einstieg als Großaktionär von Geely Gründer Li Shufu bei Daimler. Nun stellt man sich natürlich die Frage, ob Daimler mit diesem Vorgang ein Problem in China bekommt – denn eigentlich besitzt der Daimler Konzern mit BAIC und BYD schon zwei Joint Venture Partner in China. Daimler hat dazu nun Stellung bezogen und sich zu seinen beiden Joint Venture Partnern bekannt und zudem sein Engagement bei der BAIC Elektroauto Tochter BJEV bekannt gegeben und sich mit knapp 4% an BJEV beteiligt.
Bekannt sind aber auch die guten politischen Kontakte von Geely Gründer Li Shufu, die sich durchaus noch als Problem für die Daimler Führungsetage erweisen könnten. Daimler Chef Zetsche hat nun am Rande des Genfer Autosalons über erste Gespräche mit seinem neuen Großaktionär berichtet und auch durchklingen lassen, dass es durchaus noch unterschiedliche Vorstellungen über eine mögliche zukünftige Zusammenarbeit zwischen Geely und Daimler gibt.
Im letzten Jahr hatte Audi ja versucht neben FAW einen zweiten Joint Venture Partner in China zu etablieren, was den Ingolstättern durchaus einiges an Ungemach mit seinem bisherigen Joint Venture Partner FAW im Reich der Mitte beschert hat. Es kann sich also durchaus zu einem Drahtseilakt entwickeln, wenn die Zusage von Daimler an seinen bisherigen Joint Venture Partner festhalten zu wollen, Bestand hat. Insbesondere das bestehende Joint Venture mit BYD rund um das Elektroauto Denza, könnte sich hier für den Daimler Konzern in China zum Problem entwickeln, denn BYD ist im Vergleich zu BAIC nicht in staatlicher Hand, zum anderen aber einer der größten Produzenten von wiederaufladbaren Akkumulatoren auch für den Bereich von Elektrofahrzeugen.